Ute Klöpper-Wenzel Blog

Herzlich willkommen auf meinem Blog rund um die Themen Paarberatung und Psychotherapie

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HALLO-heute möchte Sie gerne mit hinein nehmen in meine ganz persönlichen Erlebnissen der letzten Wochen…

In den ersten Tagen des Wonnemonats Mai habe ich im schönen Schleswig-Holstein eine Fahrradtour zusammen mit meinem Mann unternommen. An einem Freitag sind wir von Kosel (bei Eckernförde) aus mit der Fähre in Missunde übergesetzt, um auf der anderen Seite entlang der Schlei bis nach Arnis (historische Altstadt) zu radeln. Teils ging es direkt am Wasser entlang. Das war eine landschaftlich wunderschöne Tour, rechts und links mit blühenden Rapsfeldern, von Dorf zu Dorf und von oben Sonne satt. Das waren dann hin- und zurück genüssliche 60km an Strecke zu bewältigen, die uns abends müde sein ließen:-)

Am Sonnabend sind wir vormittags mit dem Fahrrad zu einem Ausflug in das nahe gelegene und beschauliche Eckernförde aufgebrochen. Schon viele Male haben wir diesen netten Ostseeort besucht und es immer sehr genossen dort zu sein. An diesem Vormittag passiert mir dort leider ein tragischer und folgenschwerer Fahrradunfall…Ich bin schwer gestürzt mitten im Straßenverkehr, völlig unerwartet und durch eigenes Verschulden!

Der Rettungswagen brachte mich in die Lubinus-Klinik nach Kiel und dort diagnostizierte man einen schweren Trümmerbruch im linken Kniegelenk. Ich bekam eine umfangreiche OP-Versorgung und musste insgesamt 12 lange Tage im Krankenhaus bleiben, bevor ich am Himmelfahrt-Wochenende an 2 Unterarmstützen entlassen wurde. Nun befinde ich mich in häuslicher Obhut und darf für insgesamt 9 Wochen mein Bein nicht voll belasten. Viel Pflege und Training sind notwendig, um mich „wieder in Form“ zu bringen, diese schwere gesundheitlich-seelische Krise zu überwinden.

In diesen Tage lese ich einen Artikel in der Fachzeitschrift „Psychologie heute“ mit dem Titel An Krisen wachsen. Ich lese ganz besonders aufmerksam den Text zu dem Untertitel Die Macht des Erzählens. In den Tagen nach dem Unfal,l habe ich intensiv meinem Tagebuch alles erzählt, was ich an leichtem und schwerem erlebt habe.

„Das Erlebte und Durchgemachte zu erzählen-entweder den vertrauten Menschen um uns herum oder stumm uns selbst-, das ist ein Schlüssel beim Verarbeiten von Krisen.“ Diese Worte lese ich dort in dem Artikel und verstehe mein eigenes Verhalten, alles  Erlebte meinem Tagebuch zu erzählen, als eine wichtige Chance zur Verarbeitung des tragischen Geschehens. Das Aufschreiben hilft mir die erlebte Krise zu verarbeiten. Schließlich habe ich von hier auf gleich ein wichtiges Stück meiner Gesundheit verloren, musste starke Schmerzen ertragen, war im Corona-Lockdown im Krankenhaus isoliert und ohne Besuch, musste schließlich auch den Pflegenotstand im Krankenhaus erdulden.

Wenn ich heute, mit ein wenig Abstand auf meine Situation schaue, dann möchte ich jetzt „Das Heft des Handelns“, wieder in die Hand nehmen. Und dadurch meinen noch andauernden Genesungsfortschritt aktiv mit voran bringen. Ich möchte mein eigenes Schicksal jetzt selber beeinflussen-wieder gesund und belastbar zu werden.

Ich bin dankbar für die moderne Medizin, die mir geholfen hat durch kompetente Ärzte, Verabreichung von wirkungsvollen Schmerzmitteln zur rechten Zeit, über verfügbare Menschen in der Nähe, für Liebe die mir geschenkt wurde von allen Seiten, um wieder zu Kräften zu kommen. Und nicht zuletzt hat mich mein Glaube an einen segnenden Vater im Himmel unendlich gestützt und hoffnungsvoll bleiben lassen.

Ich möchte weiterhin für Sie, meine geschätzten Klienten/Innen da sein und mit Ihnen in Verbindung bleiben. Ich möchte Ihnen weiterhin kompetente Paartherapie und Paarberatung anbieten und das sowohl als Präsenzsitzung sowie als Online-Beratung. Spätestens ab Ende Juli möchte ich auch wieder ohne angezogene Handbremse für Sie da sein können 🙂 Nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf, wenn Sie Fragen haben oder einen Termin vereinbaren möchten.

Mit sehr herzlichen Grüßen,

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

In dieser krisenhaften Zeit beschäftigen wir uns wohl alle mit der Frage, was diese krasse Entschleunigung mit unserem Leben macht und worauf das alles hinaus läuft?! Sicher ist jedenfalls, dass wir und die Welt uns nachhaltig verändern werden, so sagt es jedenfalls einer der bekanntesten Zukunftsforscher Horst Opaschowski aus Hamburg.

In einer von ihm vor 15 Jahren verfassten Zukunftsstudie für das Jahr 2020 spricht er davon, dass dann zwei Lebenskonzepte dominieren werden
-das gesundheitsorientierte Lebenskonzept, in dem Gesundheit als das wichtigste Lebensgut angesehen wird
-und das sozialorientierte Lebenskonzept, in dem Partnerschaft, Familie und Kinder wieder mehr zum Lebensmittelpunkt werden.

Das ist interessant zu lesen in der jetzigen Situation, zumal ab morgen der Shutdown in Deutschland gelockert wird. Was bedeutet das nun für uns persönlich nach dieser Zeit der Entschleunigung und des Zeitwohlstands? Wir dürsten alle nach Freiheit und Mobilität, so geht es wohl den meisten von uns.

Aber ohne Gesundheit geht gar nichts mehr. Die Krise ist noch immer nicht vollständig gemeistert und der Reproduktionswert muss bei 1,0 bleiben, beziehungsweise im besten Fall weiter sinken. Ich  habe mich daher entschieden mich weiterhin strickt an die Hygienerichtlinien zur Vermeidung der Weiterverbreitung des Coronavirus zu halten. Das tue ich zu Ihrer Sicherheit und zu meiner Sicherheit, um eine mögliche Ansteckung zu vermeiden.

Ab dieser Woche werde ich wieder Präsenzsitzungen anbieten, alternativ zur Online-Beratung. Allerdings dann mit allen erforderlichen Maßnahmen, um einer möglichen Ansteckung mit Covid19 vorzubeugen.
Das bedeutet in der praktischen Umsetzung: Händedesinfektion vor Stundenbeginn, der Mindestabstand von 1,5m wird eingehalten und kontinuierliches Lüften während der Stunde soll erfolgen, um ohne Gesichtsmaske sprechen zu können. Um diese Vorgaben einzuhalten, habe ich in meinem Privathaus in Großhansdorf einen Arbeitsbereich (im abgeschlossenen Souterrain) dementsprechend eingerichtet, weil meine Praxisräume im Ärztehaus keinen Mindestabstand ermöglichen. Meine therapeutische Arbeit vor Ort wird in gewohnter Weise erfolgen. Auf diese Weise möchte ich mit Besonnenheit in Corona-Zeiten meine Arbeit fortsetzen und für Sie da sein.

 

Ich möchte Sie daher einladen mir über das Kontaktformular zu schreiben, wenn Sie einen Termin mit mir vereinbaren möchten. Über meine Website können Sie sich über  Online-Beratung informieren und unter Paarberatung über Emotionsfokussierte Paarberatung lesen.

Ich wünsche Ihnen einen besonnenen Start in die kommenden Tage und Wochen und grüße Sie sehr herzlich!

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

Wach auf mein Herz, die Nacht ist hin, die Sonn ist aufgegangen. Das sind die ersten Zeilen eines Zitats von Lorenz Lorenzen, die ich an diesem Ostersamstagmorgen lese. Diese Worte ermuntern mich und dahin möchte ich Sie und euch gerne mitnehmen. Welch hoffnungsvollen Worte, die uns da erreichen wollen. Für mich ist Ostern immer schon ein wichtiges Fest im Jahr gewesen, ein Zeitpunkt im Jahr an dem ich mich gerne durch Gedanken an die Auferstehung vom Tod in eine hoffnungsvolle Zeit hinein tragen lasse.

Hoffnung und Zuversicht das ist das, was wir Menschen in diesen Tagen in denen wir alle immer noch mit der Corona-Pandemie zu kämpfen haben brauchen. Wir brauchen die feste innerliche Zuversicht, dass wir da sicher durch kommen und wir brauchen Strategien für jeden einzelnen Tag, um unseren Alltag in guter Weise zu bewältigen.

Meine Ostergrüße an Sie und euch sollen darin bestehen, an dieser Stelle ein paar Strategien anzubieten, die ich für wichtig halte, um wohl behalten durch diese besondere Zeit zu gelangen:

°Mache jeden Tag einen Spaziergang und atme dabei bewusst tief durch.

°Wenn du nicht raus gehen kannst, dehne deinen Körper, deine Gelenke, die Arme und die Beine, dabei  reckel*stecke dich in die Länge.

°Höre Musik, die deiner Seele gut tut und tanze vielleicht ein wenig dazu, das verhilft deinem Geist hin zu mehr Raum und Entspannung.

°Singe ein Lied oder eine Melodie hin und wieder, das geht auch wenn du alleine sein solltest.

°Achte darauf, dass du regelmäßig ißt und trinkst und das in Maßen, sodass es deinem Körper gut tut.

°Plane virtuelle Treffen mit Freunden, der Familie und/oder den Nachbarn. Das funktioniert auch online oder per Telefon und mithilfe der verschiedenen technischen Möglichkeiten.

°Bemühe dich in Kontakt zu bleiben, um mindestens einmal am Tag mit einem Mitmenschen zu „connecten“, das braucht deine Seele.

°Nimm dir Zeit, um zu meditieren oder auch zu beten.

°Organisiere deinen Tag, denn dann hast du einen „Fahrplan“ durch den Tag:-)

In der festen Hoffnung darauf, dass Sie ein schönes und gesegnetes Osterfest mit ein paar hellen Sonnenstrahlen im Herzen verbringen werden, grüße ich Sie und euch ganz herzlich!

Und selbstverständlich bin ich, wie immer, gerne für Sie da, wenn Sie Unterstützung suchen.

Bitte lesen Sie dazu meine Informationen und meine Einladung zur Online-Beratung , vielen Dank.

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

 

Ja, es geht weiter in unser aller Leben und zur Zeit vor allem mit der Weiterverbreitung des Corona-Virus. Wir sprechen inzwischen von einer Pandemie d.h. das Virus hat sich weltweit verbreitet und macht Menschen krank bis schwerkrank und leider häufen sich auch die Todesfälle. Wir sind alle aufgerufen verantwortungsbewusst daran mit zuwirken, dass die Verbreitung des Virus nicht weiter zunimmt und alles zu tun dem entgegen zu wirken!!

In der vergangenen Wochen musste ich mich deshalb aus dieser Verantwortung heraus schweren Herzens dazu entschließen meine Praxis für Therapiegespräche vor Ort zu schließen. Und das zu Ihrem gesundheitlichen Schutz, dem Ihrer Familien und dem der Allgemeinheit.

Aber: Es geht weiter! Auch mit meiner Arbeit in der Praxis soll und wird es trotzdem weiter gehen, ABER ANDERS ALS BISHER! Das ist die gute Botschaft für Sie in dieser schwierigen Zeit! Ich möchte Sie nicht alleine lassen in Ihrer Situation als Paar, sondern weiterhin für Sie da sein. Es geht jetzt darum „herzlich und vernünftig zu handeln“, sagte gestern Abend Frau Merkel im deutschen Fernsehen in ihrer Ansprache zur Lage der Nation. Dem möchte ich mich anschließen.

Wir alle müssen uns umstellen und uns u.a. auf neue Wege der Kommunikation einstellen. Für meine Arbeit bedeutet das neue Erfahrungen in der Online-Beratung zu eröffnen und kennenzulernen. Ich bin dabei mit Unterstützung der Deutschen Community für Emotionsfokussierte Paartherapie ein Angebot zu erstellen, um Sie fachlich kompetent und gleichzeitig sicher im Netz beraten zu können. Es gibt in meinem kollegialen Umfeld viele gute Erfahrungen des effektiven Arbeitens mit diesem Medium. Lassen Sie sich überraschen und ich wünsche mir für Sie, dass es Ihnen gelingt sich für diese neue Methode zu öffnen.

Bleiben Sie gesund und passen Sie gut auf sich und Ihre Mitmenschen auf in dieser besonders herausfordernden Zeit:-)

Mit ganz herzlichen und optimistischen Grüßen,

Ihre Ute Klöpper-Wezel

Das Thema Corona-Virus breitet sich aus, wie zu anderen Zeiten ganz verlässlich nach dem Winter der Frühling folgt. Ich bin von Haus aus kein ängstlicher Mensch, deshalb konnte mich in den letzten Wochen das Thema Corona-Virus ziemlich kalt lassen. Ich weiß nicht wie es Ihnen mit den vielen Nachrichten zu dem Thema geht. Aber inzwischen hat sich bei mir etwas geändert. Freitag die Nachricht von einem ersten Verdachtsfall in Hamburg und heute nun die Nachricht von einem ersten Verdachtsfall hier in meinem Großhansdorf…!

Wir sind alle gut beraten die Ruhe zu bewahren, das ist gewiss das Beste. Und die Meisten von uns werden an einer möglichen Corona-Erkrankung ganz sicher nicht versterben. Aber es gibt eben auch Risikogruppen/Menschen unter uns, die ein erhöhtes Risiko tragen bei einem Atemwegsinfekt mit Covid-19.

Ich zähle mich mit meiner Arbeit in meiner Praxis für Paartherapie und Paarberatung im weitesten Sinne dem Gesundheitswesen zugehörig, so ist es nun mal realistisch betrachtet. Und deshalb fühle ich mich auch mitverantwortlich für die Gesundheit meiner Klienten und der Paare, die zu mir in die Praxis kommen.

Eine wichtige Aufgabe für Mitarbeiter im Gesundheitswesen besteht z.Z. unter anderem darin einer möglichen Weiterverbreitung des Corona-Virus entgegen zu wirken. Ich freue mich über das Vertrauen meiner Klienten und aus diesem Vertrauen heraus schreibe ich Ihnen heute und veröffentliche für die Menschen, die mich aufsuchen folgendes Schreiben:

Sehr geehrte Klienten der nächsten Wochen,

heute schreibe ich Ihnen aufgrund der aktuellen Corona-Virus Lage. Wir alle sind aufgerufen von der Bundeszentrale für Gesundheit eine mögliche Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Das gilt insbesondere für Personen, die im Gesundheitswesen tätig sind.
Das Virus verbreitet sich u.a. durch direkten Kontakt bei der Begrüßung durch Händeschütteln, Berührung von Kontaktflächen auf denen sich das Virus ablagern könnte und/oder direkt durch einen manifesten, durch das SARS-CoV-2 Virus ausgelösten Atemwegsinfekt (COVID-19) per Tröpfcheninfektion (Niesen).
Ich habe zu Ihrem und zu meinem Schutz gegen eine mögliche Weiterverbreitung des Virus daher meine Praxis seit diesem Wochenende mit einem geeigneten Desinfektionsspender ausgerüstet, den Sie gleich gegenüber der Eingangstür finden. Dort sollten Sie bitte unmittelbar nach dem Betreten der Praxis Ihre Hände gründlich desinfizieren.
Die Klienten unter Ihnen, die von sich wissen, dass sie gegenwärtig einen Atemwegsinfekt haben, bitte ich darum zuhause zu bleiben und mich so zeitnah wie möglich vor dem Termin darüber zu informieren. Wir könnten stattdessen eine telefonische Beratung durchführen (auch per Facetime) oder den Termin verschieben.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir gemeinsam durch die Einhaltung dieser wenigen Maßnahmen der Verbreitung des Virus entgegen wirken. Für mich hat diese Bitte an Sie auch noch einen persönlichen Hintergrund, mein Ehepartner gehört zur Hauptrisikogruppe bei Ansteckung und dem möchte ich natürlich mit allen meinen Möglichkeiten entgegen wirken.

Mit einem herzlichen Dankeschön für Ihr Verständnis und Ihr Mitwirken!

Ihre Ute Klöpper-Wenzel
Großhansdorf, den 29.02.2020

In der zurückliegenden Woche finden sich Gerd und Anke bei mir zum Erstgespräch ein. Sie beschreiben mir eine von ihren typischen Konfliktsituationen in die sie hinein geraten und die ihnen das Zusammenleben so erschweren, dass beide regelmäßig in heftigen Streit geraten. Sie wünschen sich dringend Hilfe, um aus diesem Muster oder auch destruktiven Beziehungs-Tanz heraus zu finden.

Anke sagt zu Gerd „ich möchte mit dir noch einmal über den Besuch meiner Schwester am nächsten Wochenende sprechen“. Woraufhin Gerd mit nach unten gesenktem Gesicht antwortet,“oh nein, bitte nicht schon wieder dieses Thema, darüber haben wir bereits gesprochen und du weißt, was ich dazu denke, dass ich nicht dabei sein möchte!“ Woraufhin Anke nachsetzt und antwortet, „aber ich muss darüber noch einmal mit dir reden, weil es mir so wichtig ist, dass wir was zusammen machen und Spaß haben mit meiner Familie.“ Gerd bleibt bei seiner zurückgezogenen Haltung und lässt sich von Anke nicht erreichen. Im Alltag der Beiden entsteht dann im weiteren Verlauf schnell ein sogenannter „Teufelsdialog“. Die beiden verlieren  sich mehr und mehr und es entsteht heftiger Streit.

Die Wissenschaft sagt uns, dass Paarbeziehungen Bindungsbeziehungen sind und wir den liebevollen Kontakt und das Verständnis des Partners brauchen, wie die Luft zum Atmen. Wenn dieses Liebesband von Verständnis und Wohlwollen brüchig oder unsicher wird, ringen wir darum es wieder herzustellen. Eine intakte Bindungs- und Liebesbeziehung zu unserem Partner ist lebensnotwendig für uns alle, ansonsten geraten wir emotional aus dem Gleichgewicht.

Die Emotionsfokussierte Paartherapie nach Dr. Sue Johnson beschreibt uns die fünf Grundschritte einer Paarbeziehung, wenn sich diese in ein destruktives Muster entwickelt hat. Selbstverständlich wünschen sich alle Paare, die sich wie Anke und Gerd verstrickt haben eine Lösung, um da wieder heraus zu finden.

Zuerst einmal ist es allerdings notwendig zu verstehen, was passiert da eigentlich zwischen dir und mir in so einem Moment, der schließlich im Streit endet. Das anschließende Video zeigt uns eindrücklich, wie es einem Paar wie Anke und Gerd ergeht.

  1. Anke geht auf Gerd zu, um ihn zu erreichen.
  2. Gerd reagiert auf Anke indem er sich ihr nicht zuwendet, er „protestiert“ sozusagen.
  3. Anke setzt nach, um Gerd zu erreichen-ein erneuter Versuch. Ein eher verzweifelter Versuch aus Forderung/Kritik oder auch Beschimpfung folgt.
  4. Gerd bleibt unerreichbar. Anke dreht sich weg, geht in den „Rückzug“, heftige Verzweiflung kündigt sich an.
  5. Zusammenbruch und Eskalation der Situation.

Aus Studien mit Säuglingen kennen wir genau dieses Reaktionsmuster, denn hier geraten wir emotional in die gleiche Situation, wie ein von der Mutter zurückgelassenes Kind. Auch diesen Teil sehen wir im Video. Hier spielt sich vor unseren Augen ein Beziehungsdrama ab, das von unserem Rautenhirn vorgegeben ist. Kennen wir nicht den Schlüssel und haben wir keine Strategie, um den destruktiven Verlauf der Interaktion aufzuhalten, bleiben wir dem Muster ausgeliefert. Das kann irgendwann das Ende der Paarbeziehung bedeuten.

Wir brauchen sogenannte Reperaturmonente für unsere Liebesbeziehung, die es uns ermöglichen ein reconnecting oder auch emotionale Wiederverbindung herzustellen. Auch das sehen wir im Demo-Video deutlich. Wenn es uns als Paar gelingt eine Verbindung auf der emotionalen Ebene wieder herzustellen, verwandelt sich der Moment der Unverbundenheit,  denn unsere Verbindung wird wieder spürbar.  Das Nervensystem beruhigt sich, wir fühlen uns gesehen, gehört und über das Problem lässt sich reden. Wir bleiben nicht länger stecken in einer Dynamik, die uns beide mehr voneinander trennt, als dass sie uns mit einander verbindet und wir uns verstanden fühlen.

Ich wünsche Ihnen gute emotionale Unterhaltung beim Sehen des Videos und melden Sie sich gerne, wenn es dazu Fragen geben sollte. Das Thema ist sehr komplex und entschuldigen Sie bitte, wenn Fragen und Unklarheiten bleiben. Die Situation in einem Blog lässt nicht mehr Platz für dieses raumfüllende und enorm spannende sowie wichtige Thema.

Mit sehr herzlichen Grüßen in dieser immer heller werdenden Jahreszeit,

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

Ein frohes neues Jahr!

12.1.2020
Ute Klöpper-Wenzel
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Und schon ist es wieder gar nicht mehr neu, das neue Jahr, denn wir schreiben schon den 12.01. und der Arbeitsalltag hat für die Meisten von uns längst begonnen. Ich möchte es dennoch nicht versäumen Ihnen, meinen Leser alles Gute für das neue Jahr  zu wünschen, insbesondere für Ihre Paarbeziehungen:-)

Bei mir in der Praxis gibt es zu Beginn des neuen Jahres immer eine ganze Reihe neuer Klientenpaare, die ich kennenlerne. Im Vorfeld erreichen mich die Anmeldungen entweder per Telefon oder per Email und es gibt bei einigen von ihnen einige Fragen zu beantworten, bevor der Anmeldetermin vereinbart ist.

Ich möchte heute hier noch einmal kurz meine Vorgehens- und Arbeitsweise nach dem Anmeldetermin vorstellen. Zu Beginn kommt es im sogenannten Kennenlern-Gespräch darauf an, dass Sie und ich prüfen, ob die sogenannte Chemie stimmt. Wir „beschnuppern“ uns, denn es ist tatsächlich sehr wichtig für unsere Zusammenarbeit, ob wir uns gut riechen können. Es gibt natürlich einige Fragen zu Ihnen als Person und als Paar, die ich Ihnen stelle und einen Teil, wo Sie auch ganz frei erzählen dürfen und sollen, was Sie sozusagen im Gepäck haben. Für dieses Gespräch nehme ich mir gerne bis zu 90 Minuten Zeit. Im Anschluss dürfen Sie erst einmal wieder gehen und ich bitte Sie darum Ihre Eindrücke über Nacht „einweichen“ zu lassen, um in den darauffolgenden Tagen im Gespräch miteinander darüber zu entscheiden, ob Sie wieder kommen möchten.

Im nächsten Teil führe ich mit jedem von Ihnen beiden, ein Einzelgespräch zur Einzelanamnese und zum genaueren Kennenlernen durch. Dieses Gespräch dauert in der Regel eine Stunde. In einem dritten Teil sind wir dann gemeinsam dafür verabredet, dass ich Ihnen zusammenfasse, was ich von Ihrer Paarbeziehung verstanden habe. Und wie ich die Dynamik Ihrer Beziehung erfasse und Sie sich den „Teufelskreis“, wie wir es in der Emotionsfokussierten-Paartherapie (EFT)  nennen, der sie beide destruktiv verbunden hält, vorstellen können. Ich erkläre Ihnen etwas zu den weiteren Arbeitsschritten und was ich denke, wie ich Ihre Beziehungs-Situation einschätze, um wieder zu einer Liebesbeziehung zurück zu finden. Im Anschluss folgend dann weitere Termine zu zweit.

Ich freue mich auf meine Arbeit im neuen Jahr mit Ihnen, den neuen Paaren und mit Ihnen, den „alten Paaren“, denen die schon bei mir angekommen sind. Und ich wünsche Ihnen und mir eine fruchtbar-konstruktive Zusammenarbeit, um das zu bewirken, was wir uns als EFT-Therapeuten wünschen, nämlich dass das Liebesband in den Paarbeziehungen gestärkt und die Bindung der Partner miteinander sicher wird.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute für das Liebesband in Ihren Partnerschaften im Neuen Jahr!

Mit herzlichen Neujahrs-Grüßen,

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

 

„Stille Nacht- Heilige Nacht“

22.12.2019
Ute Klöpper-Wenzel
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Nun ist es bald wieder so weit…die Heilige Nacht naht und mit ihr wird es Heiligabend. Ob es eine stille Nacht wird, das wage ich zu bezweifeln, zumindest kenne ich es von mir so, dass das stille sein schwer fällt und insbesondere in der hektischen Vorweihnachtszeit. Dabei ist die Sehnsucht nach Stille auf alle Fälle da, spätestens am Heiligabend tritt das Bedürfnis nach Stille in besonderer Weise auf, oder, wie ist das bei Ihnen?!

Und jedes Jahr singen wir das Lied „stille Nacht, heilige Nacht“. Dabei ist eben gerade die Vorweihnachtszeit und das Fest selbst oft keine Zeit der Stille. Dabei ist Weihnachten doch viel mehr als das Abarbeiten von Wunschzetteln, das viele Einkaufen, Schmücken, Backen und Kochen. Vor lauter Vorbereiten vergessen wir das all zu oft-die frohe Botschaft, die uns erreichen will. Die Botschaft vom Kind in der Krippe und vom Frieden auf Erden, den wir uns so wünschen. Zeit der Besinnung und der Stille, die einkehren wollen.

Entdecken wir sie doch wieder die „Sehnsucht nach Stille“, von der auch der amerikanische Komponist John Cage schon 1952 sprach, als er mit der Premiere seines Stückes 4´33″ in drei Sätzen viel Aufsehen erregte. Vom Öffnen des Klavierdeckels bis zum Schluss war kein einziger Ton zu hören. Nach eigener Aussage wollte er mit 4´33″ demonstrieren, dass „wo immer wir sind, was wir hören, meistens Lärm ist“. Dem gegenüber stellte er das Konzept der Stille.

Als vor 15 Jahren das Stück sogar als Orchesterfassung bei der BBC aufgeführt wurde, war der Beifall durch das Publikum gigantisch. Es scheint so, als werde die Sehnsucht nach Stille immer größer, je krawalliger und unmusikalischer die Welt wird. Das lese ich so in einem Magazin einer deutschen Tageszeitung und kann es nur bestätigen aufgrund meiner Beobachtungen aus der Praxis. Meine eigenen Sehnsüchte nach Stille sind mir eine weitere Bestätigung. Und so komme ich für heute zu dem Schluss, dass ich Ihnen sehr und mir ein paar Augenblicke der Stille über die Festtage wünsche! Lassen Sie sich zur Stille, zum stille sein einladen und sammeln Sie dadurch unter Umständen ein paar neue-wertvolle Erfahrungen, das wünsche ich Ihnen zumindest.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne Weihnachten mit ein paar ruhigen, besinnlich-stillen Momenten an den Festtagen! Und kommen Sie gut in das Neue Jahr hinein:-)

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

Wann sollten wir uns trennen??

10.12.2019
Ute Klöpper-Wenzel
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Immer wieder mal kommen Paaren zu mir in die Paarberatung und stellen die Frage, ob es nicht besser wäre sich zu trennen. Die Beziehung ist an einem Punkt angekommen, wo zumindest einer von beiden ernsthaft darüber nachdenkt sich zu trennen. Sobald wir eine Bindung zu einem Menschen aufgebaut haben, gibt es kaum etwas Bedrohlicheres, als diese Verbindung zu verlieren. Als Belinda und Frido zu mir finden geht es genau um diese Frage.

Beide sind schon längere Zeit in einer Beziehungskrise miteinander und im Streit spricht Belinda immer mal wieder die Drohung aus „dann trennen wir uns besser!“

Wenn ein Paar zu mir  in die Paartherapie kommt, gebe ich ihm immer erst einmal eine Chance heraus zu finden, ob sie nicht doch ein Paar bleiben wollen und es vielmehr darum geht, wie die Partnerschaft wieder in sicheres Fahrwasser gelangen kann.

Die Frage „wann ein Paar sich trennen sollte“ ist gar nicht so mal eben, schnell und eindeutig zu beantworten. Es gibt destruktive Beziehungen in denen einer Angst vor psychischer oder physischer Gewalt  vor dem anderen hat. Wo einer von beiden so eingeschüchtert ist in seinem Selbstwert und eigentlich gehen sollte.

Und manchmal kann es passieren, dass wir uns einfach geirrt haben, vom Aussehen, vom Ansehen, von der anfänglich überschwänglichen Bestätigung, der Versorgung mit Zuwendung und Sachwerten durch den Anderen. Und dann entpuppt sich der Partner als ganz anders, als es uns in unserer Verliebtheit erschien. Manche Paare entwickeln sich auch einfach im Laufe der Jahre ganz unterschiedlich und werden sich dadurch ganz fremd.

Wenn wir das Vertrauen in unseren Partner verlieren und es scheinbar nicht wieder zurück gewinnen können, dann steht die Beziehung auf dem Prüfstand. Wenn wir einander nichts mehr mitteilen mögen, was wirklich wichtig ist. Wenn wir uns vor ihm ekeln und ihn nicht mehr riechen können. Wenn wir uns nicht mehr berühren lassen mögen vom Partner wird die Bindung immer unsicherer. Wenn mein Gegenüber nicht mehr darauf reagiert, wenn wir ihm mitteilen, was uns aus der Beziehung treibt und der Schmerz darüber nicht mehr gezeigt wird, dann fallen Worte, wie die von Belinda.

Im paartherapeutischen Setting findet ein Paar einen geschützten Rahmen, um heraus zu finden, bleiben wir zusammen oder ist es besser sich zu trennen. Wenn es nicht alleine gelingt diese Frage/n zu klären, ist es besser sich durch Trennungsberatung  unterstützen zu lassen, denn ist nie „einfach“ besser sich zu trennen. Es ist immer schwer und das insbesondere, wenn Kinder mit dazu gehören.

Mit schon weihnachtlich gestimmten Grüßen,

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

Als sich Falk und Elina bei mir in der Praxis zur Paartherapie einfinden ist ihre Beziehung an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Falk kam von einer Kur zurück und Elina hatte von seinem Kurschatten erfahren.

Es dauerte einige Zeit bis beide geklärt hatten, dass sie ein Paar bleiben wollen. Die Beziehung hatte einen empfindlichen Riß bekommen. Es ist notwendig, ihn zu heilen, um die Paarbeziehung zu retten. Für beide geht es darum zu verstehen, was an ihrer Beziehung schief gelaufen ist. Und darum geht es jetzt in unseren Gesprächen im Paartherapie– Prozess.

Aber dorthin zu gelangen gestaltet sich schwierig, weil Elina so sehr verletzt ist durch den Seitensprung, dass sie verbissen darum kämpft zu erfahren was in diesen Tagen während der Kur wirklich geschehen ist. Intensive Gefühle von Wut und Ärger bringen sie immer wieder dazu sich mit Falk zu streiten.

Falk versucht seine Liebe zu beweisen und zu beteuern. Elina drückt immer wieder ihren Verlust an Vertrauen durch Kritik und Beschuldigen aus, sie stellt immer wieder Fragen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht klären. Wir nehmen Wirklichkeit immer unterschiedlich wahr und je häufiger wir darüber streiten, desto weiter werden unsere Versionen voneinander abweichen. Und unsere emotionale Verbindung wird darunter weiter leiden und brüchig bleiben.

„Ein sich endlos wiederholender Zwist über die Vergangenheit zermürbt eine Beziehung. Denn das Paar übersieht das Wesentlichste, dass sie die Gefühle, um die sie in der Vergangenheit streiten, sie die jetzt hier in der Gegenwart haben. Falks Liebesbezeugungen und Elinas Verletztheit sind gegenwärtig. Sobald sie von der Vergangenheit abließen, hätten sie eine Chance, einander wieder näher zu kommen. Er könnte sich ihrem Schmerz stellen. Sie könnte deutlicher fühlen, weswegen sie sich vor ihm schützt und sich in Wut und Anklagen verliert. Sie wären wieder miteinander unterwegs,“ schreibt Oskar Holzberg in seinem Buch Schlüsselsätze der Liebe.

Letztlich geht es nicht darum, dass unsere Version der Vergangenheit richtig ist. Es geht um die Gefühle die wir hatten, du und ich. Und es geht um die Gefühle, die wir haben in der Gegenwart, diese auszudrücken und mitzuteilen. Im besten Fall gelingt es dir und mir uns darin mitfühlend zu begegnen.

Ich möchte alle Paare die durch eine Außenbeziehung ihre Partnerschaft in die Schieflage gebracht haben mit diesen Zeilen ermutigen, die emotionale Verbindung zueinander wieder heilen und aufleben zu lassen. Die Arbeit an der Beziehung lohnt sich, wenngleich es in nicht in allen Fällen ohne Hilfe von außen gelingen mag.

Mit herzlichen Grüßen aus einem grauen Novembermonat,

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

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Die Autorin

Jahrgang 1956. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und vier Enkelkinder. Seit 2001 bin ich im Fachbereich Psychologische Beratung tätig, seit 2007 in eigener Praxis in Großhansdorf bei Hamburg.

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