Erwartungsvolle Adventszeit und die vierte Welle

Paarberatung // Paarberatung für Eltern

Als ich mich an den Computer setze, stelle ich überrascht fest, dass es schon zwei Monate her ist, seit ich meinen letzten Blogbeitrag geschrieben habe. In der Zwischenzeit musste ich so einiges gesundheitlich (kein Corona, es war das Knie) bewältigen, dadurch gab es eine größere Schreibpause, ich hatte keine Muße zum Schreiben. Und schwups steht die Adventszeit vor der Tür…

Ich weiß nicht, wie es Ihnen in der erwartungsvollen vorweihnachtlichen Zeit inmitten der vierten Coronwelle geht? Ich persönlich habe schon damit zu kämpfen, dass es jetzt in den zweiten Winter mit Maske, Desinfektionsmittel, Äbstandsregeln und Kontakteinschränkungen geht. In meine Praxis für Paartherapie kommen immer öfter Paare mit dem dringendem Bedarf für Paarberatung, die von großer Not in ihrer Paarbeziehung berichten. Was mich besonders berührt, es sind vorrangig junge Paare und Familien, die sich zur Paartherapie anmelden.

Im Monat Oktober gab es einen großen Artikel in der Süddeutschen Zeitung über die Emotionsfokussierte Paartherapie, unter dem Titel „Was bringt Paartherapie“. Darin wird Professor Rösler von der Katholischen Hochschule Freiburg mit den Worten zitiert „Klar ist, dass ein großer Bedarf für Paartherapie besteht“. Von ihm wurde das Lehrbuch „Paarprobleme und Paartherapie“ geschrieben. Professor Rösler ist auch derjenige, der die EFT (Emotionsfokussierte Paartherapie) in den Beratungsstellen der Diakonie in Deutschland zur Anwendung gebracht hat. Seit einigen Jahre habe auch ich mich mehr und mehr der Emotionsfokussierten Paartherapie zugewandt und arbeite damit.

Kommen Paare in die EFT Therapie geht es erstens um Deeskalation: Anhand alltäglicher Konflikte wird der stereotype Interaktionszyklus identifiziert, etwa das Verfolger-Vermeider Muster. Der Streit wird umgedeutet als verzweifelter Versuch beider, die alte Bindung wiederherzustellen. Er ist ein Teufelskreis, den man als gemeinsamen Feind verstehen kann.

Im zweiten Schritt geht es darum, Bindung wieder herzustellen: Wenn die Partner sich selbst und sich gegenseitig wieder akzeptieren, werden sie aufgefordert sich mit ihren Bindungsbedürfnissen direkt an ihren Partner zu wenden. Dabei sollte zuerst der vermeidende Partner auf den anderen zugehen, sobald dieser seine anklagende Rolle aufgegeben hat.

Im dritten Teil geht es um Konsolidierung: Diese Interaktionen führen zu sogenannten change moments. Die Partner haben erstmals wieder die Erfahrung gemacht, dass der andere auf ihre Bedürfnisse eingehen kann. Nun werden inhaltliche Konflikte bearbeitet.

Noch besser wäre es allerdings, so sagt es Christian Rösler, wenn Paare die Prävention ernster nehmen würden. „Es macht viel mehr Sinn die Partnerschaft von Beginn an mehr zu pflegen, anstatt erst dann Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn es bereits kriselt.“ Dieser Hinweis soll auch Sie, meine Leser ermutigen rechtzeitig und auch im zweiten Corona-Winter ihre Paarbeziehung zu pflegen, sich gegenseitig Zeit und Wertschätzung zu schenken. Wenn Sie dafür Unterstützung oder Ideen benötigen, schreiben Sie mir gerne eine Email unter diesem Link.

Ich wünsche Ihnen eine helle und erwartungsreiche Adventszeit,

mit herzlichen Grüßen Ihre Ute Klöpper-Wenzel

 

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Die Autorin

Jahrgang 1956. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und ein Enkelkind. Seit 2001 bin ich im Fachbereich Psychologische Beratung tätig, seit 2007 in eigener Praxis in Großhansdorf bei Hamburg.

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