Waldbaden oder auch Shinrin Yoku

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Haben Sie schon einmal von Waldbaden oder auch Shinrin-Yoku gehört??

Mich hatte schon einmal vor ungefähr zwei Jahren ein Flyer zu dem Thema erreicht, den ich damals achtlos wieder beiseite legte, nach dem Motto „klingt langweilig“. Vor einigen Wochen nun, als ich auf der Suche war nach einem Wochenende zur persönlichen Entspannung, meldete ich mich zu einem Seminar mit selbigem Thema an. Das Seminarangebot Waldbaden in der japanischen Therapieform versprach innere Ruhe, erholsamen Schlaf und ein starkes Immunsystem. Das wollte ich gerne ausprobieren und so machte ich mich auf den Weg.

„Die einen werden durch einen Baum zu Freudentränen gerührt, für die anderen ist es nur etwas Grünes, das im Weg steht. Für die einen ist die Natur lächerlich und missgestaltet, andere nehmen sie nicht einmal wahr. Doch für den, der Fantasie hat, ist die Natur die Fantasie selbst.“ (William Blake)

Ich bin ein Naturkind, das wurde mir an diesem Wochenende einmal mehr bewusst. In meiner Kindheit habe ich spielend viel Zeit in der Natur und vor allem im Wald verbracht. Heute würde ich sagen, der Wald ist ein Ort zum Auftanken und eine Kraftquelle für den Menschen.

Das Waldbaden kommt ursprünglich aus Japan und stellt dort, als Naturtherapie bezeichnet, eine neues Konzept mit einem präventiven Ansatz dar. „Stress und stressbedingte Erkrankungen sind in unserer Gesellschaft zu einer großen Last geworden. Um dieses Problem zu lösen, wendet man sich vermehrt dem Wald und der Natur zu, der Umgebung, die dem Menschen seit Millionen von Jahren vertraut ist.“ So beschreibt es Yoshifumi Miyazaki in seinem Buch mit dem Titel Heilsames Waldbaden.

Die Naturtherapie hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wirkung wissenschaftlich zu ergründen und vorbeugend einzusetzen. An meinem Wochenende durfte ich geradewegs diese Erfahrung machen, welch entspannende und stressmindernde Widerstandskraft im Körper entsteht durch ein „Waldbad“.

 Wir haben uns im Wald zu Fuss bewegt, in einem moderaten Tempo, aufmerksam beobachtend haben wir die Natur um uns herum wahrgenommen, haben im Verweilen (Foto) den Blick schweifen lassen, oder im Schweigen die Gedanken fließen lassen. Es gab gemeinsame Pausen zum Gespräch z.B. über die Vogelstimmen, die zu hören waren oder über die unterschiedlichen Baumarten, die wir sehen konnten. Wir haben bewusst die Düfte des Waldes eingeatmet und dadurch die Botenstoffe der Bäume über die Atmung aufgenommen, die die Immunabwehr des Körpers stärken.

Das alles, die Methode mag ja ganz simpel klingen, aber ihre gesundheitlichen Vorzüge sind ganz außergewöhnlich. So konnte man beispielsweise feststellen, welch blutdrucksenkende Wirkung ein Waldbad hat bei Menschen mit erhöhtem Blutdruck, umgekehrt, bei Menschen mit niedrigem Blutdruck erhöht es ihn. Als ich am Sonntag nach dem Wochenende und rund 48 Stunden wieder in meinem Auto saß, konnte ich dort schon ein deutlich verbessertes Wohlbefinden feststellen. Ich fühlte mich gestärkt und aufgetankt.

Im neuen Jahr möchte ich Ihnen gerne weiter berichten von meinen Erfahrungen mit Shinrin Yoko und über das, was sich für mich daraus entwickelt… Und außerdem gibt es noch viel zu berichten und zu erfahren aus dem Gebiet der Waldtherapie-Forschung.

Ich wünsche Ihnen eine recht schöne Adventszeit und immer mal wieder Lücken zum Auftanken für einen Waldspaziergang bzw. mit einem Waldbad 🙂

Herzlichst, Ihre Ute Klöpper-Wenzel

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Die Autorin

Jahrgang 1956. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und ein Enkelkind. Seit 2001 bin ich im Fachbereich Psychologische Beratung tätig, seit 2007 in eigener Praxis in Großhansdorf bei Hamburg.

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