Letzte Woche sitzt Frau W. bei mir in der Praxis und berichtet aus ihrem Ehealltag: „Eigentlich geht es uns echt gut, wir haben alles was wir brauchen. Und dann entsteht wie aus heiterem Himmel ein heftiger Streit“. Sie und ihr Mann sind ratlos und suchen Hilfe. Herr W. ergänzt: „Ja, wir wollen uns wirklich nicht trennen, nur diese täglichen Streitereien über Nichtigkeiten, die sollen aufhören.“
Was ist das Geheimnis glücklicher Paare? Wie lautet das Rezept für eine erfüllte und zufriedene Partnerschaft?
Eine gute Streitkultur miteinander zu entwickeln, das ist eine wichtige Voraussetzung für eine zufriedene Beziehung. Gute Partnerschaften entstehen durch gute Deals, so kann man es auf einen einfachen Nenner bringen. Wie zwei Handelspartner über wichtige Themen miteinander zu verhandeln ist nicht immer einfach, aber erlernbar. Der Dialog sollte bestenfalls in einer wertschätzenden Atmosphäre stattfinden, um zu einem guten Verhandlungsergebnis zu gelangen.
Die wöchentliche Verabredung zum „Paargespräch“ ist eine entscheidende Voraussetzung, um ein friedvolles Miteinander zu erhalten und zu pflegen. Dafür sitzen sich beide Partner „face to face“ gegenüber, haben Blickkontakt und beantworten sich im Wechsel die Frage: „Wie geht es dir?“ In wertfreier Atmosphäre geht es darum, dem Gegenüber aktiv zu zuhören, das was ich höre nicht zu bewerten und auch nicht zwangsweise dem Partner zu antworten. Zuhören heißt nicht gleichzeitig zustimmen! Es geht vielmehr darum einen Raum für aufmerksames Zuhören und Mitfühlen zu schaffen.
„Wertschätzende, inhaltsvolle und intime Kommunikation in regelmäßigen Abständen sind der Schlüssel zum Paarglück.“ Denn die Liebe ist ein Austausch auf den fünf Säulen Körper, Sprache, Zeit, Seele und Gefühl. Je dichter dieser Austausch gelingt, um so eher gelingt es uns, glücklich und erfüllt miteinander zu leben.
Die Liebe „altert“ und verändert sich in fünf Zyklen. Geht es am Anfang darum die Beziehung aufzubauen, folgt dann die Phase der Differenzierung und Abgrenzung. Etwa zur Zeit der Lebensmitte beginnt der dritte Abschnitt, hier wird die Liebe der Partner noch einmal überprüft. Im vierten Zyklus kommt das gemeinsame Altern und in der letzten Phase leben beide ihre Zweisamkeit bis zum Tod.
In diesen unterschiedlichen Phasen der Liebe entstehen immer wieder Stolperfallen und es gibt herausfordernde Situationen, die nicht immer unbedingt alleine bewältig werden können. Es braucht so manches Mal die innere Entscheidung zu einem „ja, ich will“, um an der Beziehung dran zu bleiben. Sollten Sie den Eindruck haben, nach einem „ja, ich will“, dass Sie dafür professionelle Unterstützung benötigen, rufen Sie mich einfach an. Ich vereinbare gerne einen Termin zur Paarberatung mit Ihnen und wir setzten uns gemeinsam an den Beziehungstisch, um Ihre Partnerschaft zu verbessern und ihr „ja, ich will“ umzusetzen.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Ute Klöppel-Wenzel