Intimität in Corona-Zeiten

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Ehrlich gesagt habe ich mich etwas gescheut über das Thema Sexualität, Intimität und Verlangen in dieser bewegten und krisenhaften Zeit zu schreiben. Aber irgendwie kam mir beim Aufräumen, ich werde demnächst umziehen, ein Buch von David Schnarch mit dem Titel „Intimität und Verlangen“ in die Hände, das hat mich zu diesem Thema geführt.

In meine Praxis für Paartherapie kommen seit Wochen vermehrt Paare, die durch die Corona-Krise in eine schwere Ehekrise geraten sind, die sich mit dem Thema Trennung beschäftigen oder vor kurzem auseinander gezogen, und nun einen letzten Rettungsversuch durch eine Paarberatung wagen wollen.

In den allermeisten Fällen hatten die Paare, die jetzt akut eine Paartherapie wünschen, auch schon vor der Corona-Krise Anzeichen einer Schieflage in ihrer Partnerschaft. Bedingt durch die Pandemie verbringen Paare viel mehr Zeit miteinander, es fehlt an Ablenkungsmöglichkeiten und es fehlen Kontakte nach außen. So manches Ehe-Schiff gerät dramatisch in eine Notlage.

In seinem Buch über Intimität in der Partnerschaft, spricht David Schnarch von den „4 Points of Balance“. Was er damit meint sind die folgenden Fähigkeiten, die eine gelingende Beziehung braucht:

-Ein jeder der Partner sollte die Fähigkeit und Reife erlangt haben zu sich selbst zu stehen. Beziehung braucht ein ausreichend entwickeltes Selbstbewusstsein beider Partner.

-Ein jeder der Beiden sollte die Fähigkeit erworben haben, sich selbst bei Aufregung beruhigen zu können, das bedeutet über eine eigene Selbstkontrolle zu verfügen.

– Beide Partner sollten beharrliches Interesse haben an sich selbst zu arbeiten, um ihre eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln.

– Und jeder von beiden sollte über die Fähigkeit verfügen in schwierigen Situationen und bei Stress maßvoll zu reagieren.

Das liest sich vermutlich für Sie sehr anspruchsvoll und nahezu unerreichbar, zumindest geht es selbst mir so, wenn ich ehrlich bin. Ja, eine zufriedene und erfüllte Partnerschaft gelingt eben nicht so ohne weiteres und wie von alleine. Es braucht viel Einsatz, Geduld miteinander und ausreichendes Engagement, um sich sicher gebunden zu fühlen. Die langandauernde Corona-Krise erschwert uns allen das Zusammenleben auf das äußerste-bleiben Sie am Ball, am „Beziehungsball“.

Schreiben Sie mir, wenn Sie Gedanken haben zu dem Thema Partnerschaft oder wenn Sie einen Termin vereinbaren möchten für ein Gespräch. Paartherapie hilft in vielen Situationen, wenn die Krise da ist, braucht es ein Kriseninterventionsgespräch.

Ich wünsche Ihnen starke Nerven, viel Zuversicht und Gesundheit in dieser herausfordernden Zeit!!

Ihre Ute Klöpper-Wenzel

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Die Autorin

Jahrgang 1956. Ich bin verheiratet, habe zwei erwachsene Söhne und ein Enkelkind. Seit 2001 bin ich im Fachbereich Psychologische Beratung tätig, seit 2007 in eigener Praxis in Großhansdorf bei Hamburg.

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